M+E Zeitsache - Geschäftsbericht 2017/2018

18 M+E-INDUSTRIE SORGT FÜR INSGESAMT ACHT MILLIONEN ARBEITSPLÄTZE Die Bedeutung der M+E-Industrie geht weit über den eigenen Wirtschaftszweig hinaus. Erstmals wurde im M+E-Strukturbericht der gesamtwirtschaftliche Ein- fluss untersucht. Das Ergebnis: Die M+E-Unterneh- men sorgen insgesamt für mehr als 21 Prozent der ge- samtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung. Das sind etwa 600 Milliarden Euro im Jahr. Zudem hängen an der M+E-Wirtschaft 18 Prozent aller Arbeitsplätze in Deutschland – also rund acht Millionen Beschäftigte. Zum Vergleich: Die M+E-Industrie allein beschäftigt rund 3,9 Millionen Menschen und ihr direkter Anteil an der gesamten Wertschöpfung in Deutschland liegt bei 15,2 Prozent. Der Grund für den großen Einfluss: Die M+E-Industrie zeichnet sich durch einen intensiven Vor- leistungshandel aus, mit dem sie die Wertschöpfung an- derer Wirtschaftszweige steigert. Das bedeutet, die Un- ternehmen kaufen Waren und Dienstleistungen, die sie zur Unterstützung der eigenen Produktion brauchen und stellen umgekehrt entsprechende Güter für andere Wirt- schaftszweige bereit. Der Anteil der M+E-Industrie an der Wertschöpfung ist damit seit vielen Jahren konstant hoch: Im Jahr 2006 lag dieser bei 21,4 Prozent, zehn Jahre später betrug er 21,2 Prozent. Eine Hochphase er- lebte die Branche vor der Finanz- und Wirtschaftskrise: Mit 22,6 Prozent erreichte ihr Anteil an der gesamten Wertschöpfung im Jahr 2007 einen Höchststand. Die Zahlen im Detail: 2014 kauften die M+E-Unterneh- men Vorleistungen im Wert von 231 Milliarden Euro von anderen Branchen in Deutschland. Das entspricht 52 Prozent aller inländischen M+E-Vorleistungseinkäufe. Die übrigen 48 Prozent kommen aus der Branche selbst. Auf der anderen Seite lieferten die M+E-Firmen rund ein Viertel ihrer Vorprodukte an inländische Betriebe außer- halb der eigenen Branche. HANDEL IST DER WICHTIGSTE PARTNER Der wichtigste Partner für die M+E-Industrie ist der Han- del. Etwa 20 Prozent des gesamten Vorleistungsvolu- mens – also der Summe aus gelieferten und erhaltenen Vorleistungen – entfallen auf diese Branche. Weitrei- chende Verflechtungen gibt es auch zu unternehmens- nahen Dienstleistungen wie Rechtsberatung und Wer- bung (19,5 Prozent), dem sonstigen Verarbeitenden Gewerbe (14,7 Prozent) und der Logistik (11,2 Prozent). Auch innerhalb der M+E-Industrie werden Vorleistungen intensiv gehandelt. Die Unternehmen tauschten 2014 Waren und Dienstleistungen im Wert von 213 Milliar- den Euro untereinander aus. Mit rund 46 Milliarden Euro sind die internen Vorleistungsverflechtungen im Fahr- zeugbau besonders stark ausgeprägt. Lieferanten für die anderen M+E-Branchen sind vor al- lem die Metallerzeugung und -bearbeitung sowie die Hersteller von Metallerzeugnissen. Sie produzieren ge- meinsam Vorleistungen im Wert von 50 Milliarden Euro. Größte Abnehmer sind die Unternehmen des Maschi- nen- und des Fahrzeugbaus. Diese Branchen beziehen zusammen Vorleistungen im Wert von 62 Milliarden Euro von anderen M+E-Branchen in Deutschland. Insgesamt gesehen hat die M+E-Industrie in Deutsch- land eine Drehscheibenfunktion. Ihre hohe Export­ orientierung, kombiniert mit dem intensiven Bezug von Dichtes Netzwerk Die Vorleistungsverflechtung der M+E-Industrie Quelle: IW Consult Sonstige Dienstleistungen Bauwirtschaft M+E- Wirtschaft Sonstiges Verarbeitendes Gewerbe Handel Land- und Forstwirtschaft Bergbau Logistik Information und Kommunikation Finanz- und Versicherungsdienstleistungen Unternehmensnahe Dienstleistungen Energieversorgung, Wasser und Entsorgung Gesamtwirtschaftliche Bedeutung der M+E-Industrie Anteile an Erwerbstätigen, Bruttowertschöpfung und Bruttoentgeltsumme, in Prozent Quellen: Statistisches Bundesamt, IW Consult Erwerbstätige Brutto- wertschöpfung Brutto- entgeltsumme 10,8 16,9 15,2 Anteil der M+E-Industrie

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