M+E Zeitsache - Geschäftsbericht 2017/2018

4 Sehr geehrte Damen und Herren, im Jahr 2004 schlossen die Tarifvertragsparteien der Metall- und Elektro-Industrie das sogenannte Pforz­ heimer Abkommen mit der Möglichkeit firmenbezoge- ner Ergänzungstarifverträge ab. Anfangs wurde dieses Tarifabkommen stark kritisiert. Im Laufe der Zeit stellte sich aber heraus, dass das Mehr an Flexibilität und betrieblichem Gestaltungsspielraum wesentlich zur Stabilisierung der Tarifbindung und damit der Tarifauto- nomie beitrug. Der diesjährige Abschluss in der Metall- und Elektro- Industrie brachte neben einer zugegebenermaßen hohen Entgeltanhebung neue Regelungen zur Ar- beitszeit. Wir können mit Stolz sagen: Wir haben den Einstieg in ein neues Arbeitszeitsystem geschafft. Er er- möglicht den Betrieben, deutlich mehr Arbeitszeitvolu- men flexibler zu vereinbaren. Gleichzeitig können die Unternehmen so ihren Mitarbeitern mehr Zeitsouverä­ nität zugestehen. Für die Arbeitgeber stand dabei immer im Mittelpunkt ihrer Forderungen: Wir brauchen genug Arbeitsvolumen, um die Kundenaufträge erle­ digen zu können. Deshalb kann es die Möglichkeit individueller Arbeitszeitverkürzung nur geben, wenn es die betrieblichen Erfordernisse zulassen und wenn bei Bedarf auch länger gearbeitet wird. Und genau das sieht das Stuttgarter Abkommen vom Februar 2018 vor. Die lange Laufzeit von 27 Monaten gibt Betrieben wie Beschäftigten zudem Planungssicherheit. Daneben wur- den noch weitere Vorteile für die tarifgebundenen Unternehmen vereinbart. Insgesamt ein positives Sig- nal für die Tarifbindung, den Flächentarifvertrag und die Tarifautonomie. > Dr. Rainer Dulger, Präsident

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