Jubiläumsstudie STEINE | ERDEN | KERAMIK

2021/2022 rund 14.000 Fachkräfte. Somit konnten 72,5 Prozent aller offenen Stellen in Bayern rein rechnerisch nicht besetzt werden. Mit einem Blick auf die Berufe, die besonders vom Fachkräftemangel betroffen sind, zeigt sich, dass vor allem Experten mit einemMasterabschluss oder Diplom in der Bauplanung und -überwachung fehlen, zu der auch Bauingenieure und -ingenieurinnen gezählt werden. Diese Berufsgruppe ist am stärksten vom Fachkräftemangel betroffen. So konnten zum Jahresdurchschnitt 2021/2022 9.786 Stellen rein rechnerisch nicht besetzt werden, was 91,2 Prozent aller offenen Stellen entspricht. Umgekehrt bedeutet dies, dass es nur für unter 10 Prozent der offenen Stellen in der Bauplanung und -überwachung ein Potenzial von passend qualifizierten Arbeitslosen gab, die diese hätten besetzen können. Bei Elektrotechnik-Experten wie beispielsweise Elektroingenieuren und -ingenieurinnen sieht die Fachkräftesituation nicht viel besser aus. Zum Jahresdurchschnitt 2021/2022 fehlten 9.603 Fachkräfte, was 86,4 Prozent der offenen Stellen entspricht. Auf Fachkraftniveau, d. h., für Berufe, die meist eine duale Ausbildung voraussetzen, fehlten vor allem Maschinenbau- und Betriebstechnikerinnen und -techniker, zu denen auch Industriemechanikerinnen und -mechaniker zählen. Dort lag die Fachkräftelücke bei 7.502. Somit konnten 46,3 Prozent der offenen Stellen nicht besetzt werden. Aber auch in der Mechatronik (6.938) und der elektrischen Betriebstechnik (6.102) fehlen viele Fachkräfte, wobei sich hier die Stellenbesetzung schwieriger zeigt als in der Berufsgruppe Maschinenbau- und Betriebstechnik. In der Mechatronik konnten 2021/2022 acht von zehn Stellen nicht besetzt werden. Auch in der elektrischen Betriebstechnik konnten drei Viertel der offenen Stellen rein rechnerisch nicht besetzt werden. Unter den Spezialisten mit Bachelor- oder Fortbildungsabschluss fehlten vor allem IT-Systemadministratoren und -administratorinnen und Elektrotechniker und -technikerinnen. Dort konnten 1.821 (IT) und 1.731 (Elektrotechnik) rein rechnerisch nicht besetzt werden, da es keine passend qualifizierten Arbeitslosen für die Berufe gab. Neben den in Tabelle 1-2 aufgeführten Berufen, sind in der Branche STEINE | ERDEN | KERAMIK noch viele weitere Berufe relevant. Insgesamt weist die Branche ein vielfältiges Berufsspektrum auf. Zu den Kernberufen der Branche zählen beispielsweise die Fachkräfte in der Baustoffherstellung, zu denen u. a. die Bereiche Maschinen- und Anlagenführung, Verfahrensmechanik und Betonfertigteilbau gehören. Auch dort fehlten im Jahresdurchschnitt 2021/2022 385 Fachkräfte, wodurch 66,7 Prozent aller offenen Stellen rein rechnerisch nicht besetzt werden konnten. In der Baustoffprüfung, die ebenfalls zu den Kernberufen der Branche zählt, fehlten ebenfalls Fachkräfte. Im Jahresdurchschnitt 2021/2022 konnten 107 Stellen nicht besetzt werden, da es keine passend qualifizierten Arbeitslosen dafür gab. Somit war über die Hälfte (54,4 Prozent) der offenen Stellen in dem Beruf vom Fachkräftemangel betroffen. Auch Fachkräfte für Naturstein- und Mineralaufbereitung, zum Beispiel in der Aufbereitungs- oder Natursteinmechanik, waren knapp: Hier fehlten zwar nur 60 Fachkräfte deutschlandweit, dennoch konnten dadurch 35,7 Prozent aller offenen Stellen für den Beruf nicht besetzt werden. Neben der Fachkräftesituation gibt Tabelle 1-2 auch Aufschluss über die Ersatzbedarfe in den dargestellten Berufen. Als Ersatzbedarf gilt der Anteil der Beschäftigten, die 55 Jahre oder älter sind, an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (ohne Auszubildende). Da das durchschnittliche Ren12 | Ausgangslage in der STEINE | ERDEN | KERAMIK-Branche In der Branche STEINE | ERDEN | KERAMIK sind noch viele weitere Berufe relevant. Insgesamt weist die Branche ein vielfältiges Berufsspektrum auf.

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