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Seite 10 · Geschäftsbericht 2014/2015 · IW Köln

unserer Arbeit sowie von der Wissenschaft. Projekte haben dabei

nicht nur die Funktion, zur Finanzierung des IW beizutragen. Sie

helfen mindestens genauso, Kompetenzen und Reputation aufzu-

bauen, Resonanz zu erzielen und letztlich so unseren Grundauftrag

besser zu erfüllen.

Klös:

Für eine Organisation wie das IW gibt es drei entscheidende

Größen: Reputation, Resonanz, Ressourcen. Und im Kern dieser

drei „R“ steht als Viertes die Relevanz. Ohne die ist alles nichts.

Kroker:

Wir können uns selbst loben, wie toll wir sind – und

manchmal werden wir ja auch von anderen gelobt. Aber letztlich

müssen wir den Markttest bestehen.

WIE WIRKEN SICH REPUTATION, RESONANZ UND RESSOURCEN AUF

DIE STRUKTUR DES NEUEN BEREICHS WISSENSCHAFT AUS? FUSION,

EFFIZIENZ UND SYNERGIEN SIND IN DER ÖFFENTLICHKEIT JA OFT

EUPHEMISMEN FÜR EINSPARUNGEN UND STELLENSTREICHUNGEN.

Klös:

Das ist ein Wandel ohne Personaleinsparung.

Bardt:

Wir haben knapp ein Zehntel der Mitarbeiter neu zuge­

ordnet und sind jetzt sogar dabei, Personal aufzubauen. Wir sehen

das als Investitionsstrategie, natürlich in der Erwartung, dass sie sich

mittelfristig amortisiert: Wir investieren ins Know-how, etwa in die

Methodenkompetenz (siehe S. 28), um imWettbewerb nicht zuletzt

mit den staatlich finanzierten Forschungsinstituten zu bestehen.

Wir haben die Fusion nicht aus einer Position der Schwäche, son-

dern in der Erwartung gestartet, noch stärker zu werden.

WIE HABEN SIE FESTGELEGT, WELCHE THEMEN DAS IW KÖLN KÜNFTIG

NOCH INTENSIVER BEHANDELN SOLL UND WELCHE NICHT MEHR?

Bardt:

Wir haben uns die Überschneidungen bestehender

Kompetenzfelder angeschaut und überlegt, wo wir fokussieren

können und wo Lücken bestehen. Wir haben uns auch angesehen,

wie andere Institute und wie unsere Stakeholder aufgestellt sind.

Dorthin bestehen schließlich die Kommunikationsschnittstellen.

Szenen des Zusammenwachsens: IW-Direktor Michael Hüther (M.) sowie

die heutigen Leiter Wissenschaft Hubertus Bardt (l.) und Hans-Peter Klös

auf einem der sogenannten EinWB-Workshops im November 2014.

Kroker:

Eine weitere Etappe auf dem Weg war die Gründung der

Forschungsgruppen Mikrodaten und Konjunktur: Darin sind Kom-

petenzen aus beiden Wissenschaftsbereichen vereint.

Klös:

Was es bislang aber durchaus gab, waren unterschiedliche

Arbeitsschwerpunkte in den ehemaligen Wissenschaftsbereichen.

So hat der Bereich II häufiger die IW-Publikationsreihen bestückt,

während der Bereich I stärker im Projektgeschäft tätig war.

SOLL SICH DAS ÄNDERN?

Bardt:

Generell darf es keinen Gegensatz zwischen Projekten und

Grundauftrag geben. Das Projektgeschäft ist über die letzten Jahre

etwas wichtiger geworden, aber im Zentrum der Arbeit des IW steht

sein Satzungsauftrag. Insgesamt stehen wir jeden Tag vor der Her-

ausforderung, Leistungen zu erbringen, die auch nachgefragt wer-

den – von den Medien, den politischen Akteuren und Förderern

ZU DEN PERSONEN

Hubertus Bardt:

Der 40-Jährige arbeitet seit 2000 im IW Köln.

2005 wurde Bardt Referent für Energie- und Umweltpolitik und

Leiter des Kompetenzfeldes Umwelt, Energie, Ressourcen im Wissen-

schaftsbereich II (WB II, Wirtschafts- und Sozialpolitik). Von 2009 bis

Juni 2014 war der promovierte Volkswirt stellvertretender Leiter des

WB II, seit 1. Juli 2014 ist er Leiter Wissenschaft und Geschäftsführer

des IW Köln.

Hans-Peter Klös:

Der promovierte Volkswirt ist seit 1988 im IW Köln.

2001 wurde er Geschäftsführer und übernahm die Leitung des Wissen-

schaftsbereichs I (Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik). Seit Juli 2014

ist Klös Leiter Wissenschaft. Als sichtbares Zeichen des Zusammen-

wachsens beider Wissenschaftsbereiche ist Klös aus seinem Büro im

ersten Stock in eines im zweiten umgezogen.

Rolf Kroker:

Von 1977 bis 1981 war Kroker wissenschaftlicher Assis-

tent am Lehrstuhl für Finanzwissenschaft der Universität Münster. Im

August 1981 begann er als Referatsleiter im IW Köln, seine Arbeits-

bereiche: Staat und Wirtschaft, Lohn- und Tarifpolitik, Einkommens-

verteilung sowie Konjunkturprognosen. Von Juli 1992 bis Juni 2014

leitete der promovierte Volkswirt den WB II und war Geschäftsführer des

IW Köln. Seit Juli 2014 ist er Bevollmächtigter des Direktors und Beauf-

tragter für die Weiterentwicklung der empirischen Forschung.

„Wir wollen noch stärker werden