Seite 9 · Geschäftsbericht 2014/2015 · IW Köln
Wir wollen
noch stärker
werden
Das IW Köln hat seine beiden Wissenschaftsbereiche zusammengelegt. Was das für die
Mitarbeiter, die inhaltliche Ausrichtung und die Prozesse im Haus bedeutet,
erklären die drei Verantwortlichen im Interview.
BISLANG HATTE DAS IW KÖLN ZWEI WISSENSCHAFTSBEREICHE –
ZUM 1. JANUAR 2015 HAT ES DIESE FUSIONIERT ZUM BEREICH
WISSENSCHAFT. WAS WAR DER AUSLÖSER DAFÜR?
Hans-Peter Klös:
Auslöser war das Gutachten der Begehungs-
kommission im Mai 2014. Die Zusammenlegung gehörte zu den
Empfehlungen der fünf externen Experten. Und weil es schon
vor der Begehung Indizien in diese Richtung gab, konnten wir
schnell reagieren.
Hubertus Bardt:
Es war aber kein bloßer Reflex.
Rolf Kroker:
Nein, denn schon als die Begehungskommis-
sion 2009 erstmals bei uns im Haus war, hat sie festgestellt, dass
sich die Kompetenzfelder teils überschneiden, besonders zwi-
schen den damaligen Wissenschaftsbereichen I und II – und
dass wir überlegen sollten, wie sich das bereinigen ließe. Das
hätte nicht notwendigerweise eine Fusion erfordert. Aber Herr
Klös und ich haben ja schon in der Vergangenheit als Leiter der
beiden Wissenschaftsbereiche immer wieder bewusst über-
greifende Themen gesetzt. Und auch bei Projekten haben wir
immer darauf geachtet, wo man Teams aus beiden Bereichen
einbinden kann, um sie im Laufe der Zeit zusammenwach-
sen zu lassen. Das hätte also auch ohne den Anstoß von außen
irgendwann zum gleichen Ergebnis geführt.
WELCHE VORTEILE VERSPRECHEN SIE SICH?
Bardt:
Noch mehr und noch einfachere Kooperation zwischen den
beiden Etagen, auf denen die alten Wissenschaftsbereiche jeweils
saßen, und zwischen den Kompetenzfeldern aus ehemals mehreren
Bereichen. Dadurch entsteht ein anderes Gefühl des Miteinanders,
eine größere Nähe. Das erleichtert die Zusammenarbeit, bringt
kurze Dienstwege mit sich und führt zu einer Dezentralisierung von
Verantwortung. Eng damit verbunden ist auch der Punkt Flexibili-
tät: schnell zusammenarbeiten zu können, wenn neue Fragen auf-
tauchen. Und als zweiter großer Punkt: Bei uns liefen einige Prozesse
im zweiten Stock so rum, im ersten ein wenig andersrum. Da lässt
sich noch das eine oder andere verschlanken und vereinfachen.
HEISST DAS, ALLEINE DIE ALTE STRUKTUR HAT DIE ZUSAMMENARBEIT
AUCH MANCHMAL BLOCKIERT?
Klös:
Jede Struktur hat ihre Zeit, aber sicher hatten wir die Poten-
ziale der Kooperation nicht systematisch genug gehoben. Auf dem
Weg zur Zusammenführung gab es ja schon vorher wichtige Etap-
pen. Mit der Einführung der Kompetenzfelder wurde im Jahr 2011
beispielsweise eine Managementebene mit einer Delegation von
Verantwortung auf die Kompetenzfeldleiter geschaffen. Die Fusion
ist jetzt der konsequente Schlusspunkt einer längeren Entwicklung.